Medizinischen Praxisassistentinnen steht erstmals ein reglementierter Weg zum beruflichen Aufstieg zur Verfügung. Die Medizinische Praxiskoordinatorin mit den Fachrichtungen Klinische Richtung und Praxisleitende Richtung absolviert im Anschluss an eine modulare Ausbildung eine Berufsprüfung mit Eidg. Fachausweis. Sie ist damit auf ihre neue Funktion in der Arztpraxis für ihre Arbeit mit dem Patienten (klinische Richtung) oder als Teamleaderin in der Gruppenpraxis (praxisleitende Richtung) optimal vorbereitet.
Die OdA Berufsbildung MPA odamed ist Trägerin und Durchführungsstelle der Berufsprüfung, sie ist zudem Akkreditierungsstelle der Modulanbieter und überwacht den Modulunterricht mit den Modulprüfungen.
Medizinische Praxiskoordinatorinnen oder Medizinische Praxiskoordinatoren klinischer Richtung arbeiten in einer Arztpraxis und betreuen unter der Verantwortung einer Ärztin oder eines Arztes Menschen mit einer oder mehreren chronischen Krankheiten. Dabei erfassen sie die aktuelle Lage der Patientin oder des Patienten, planen gestützt auf evidenzbasierte Vorgaben die weitere Betreuung, fördern ihre oder seine Selbsthilfekompetenz und die Pflegekompetenz der Angehörigen, koordinieren Leistungserbringer und erleichtern den Zugang zu den kommunalen Ressourcen. Sie kennen die wichtigsten Aufgaben und Handlungskompetenzen der Fachpersonen im Gesundheitswesen und respektieren ihre eigenen fachlichen und beruflichen Grenzen. Bei Krankenkassen und Versicherungen können sie als Gruppenleiterinnen oder Gruppenleiter im Rahmen des Case Managements zum Einsatz kommen.
Medizinische Praxiskoordinatorinnen oder Medizinische Praxiskoordinatoren praxisleitender Richtung verbinden klinisch-medizinische Erfahrung mit Geschäftsführungs-Knowhow. Sie arbeiten in einer Kaderfunktion und sind in einer Arztpraxis mit dem selbständigen Führen des Personals und des Personalwesens, des Einkommensmanagements, des Praxismarketings und der Qualitätssicherung betraut. Bei Krankenkassen und Versicherungen können sie als Gruppenleiterinnen oder Gruppenleiter im Rahmen des Case Managements zum Einsatz kommen.
Für die Zulassung zur Berufsprüfung muss u.a. der erfolgreiche Abschluss der je nach Fachrichtung vorgeschriebenen Modulprüfungen nachgewiesen werden. In beiden Fachrichtungen sind Pflichtmodule und Wahlpflichtmodule zu absolvieren. Der Modulbaukasten umfasst 15 Module. In deutscher und französischer Sprache können alle Module besucht werden, das italienischsprachige Angebot ist im Aufbau begriffen.